Mohamed Ibrahim

Mitte und Vorbild!

Veröffentlicht von Mohamed (mi) am 08.04.2013
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"Und also haben Wir gewollt, dass ihr eine Gemeinschaft des Mittelweges* seid, auf dass ihr (mit eurem Leben) Zeugnis für die Wahrheit vor aller Menschheit geben möget und dass der Gesandte Zeugnis dafür vor euch geben möge.** …" (Koran 02:143)

In seiner Koranübersetzung "Die Botschaft des Koran" kommentiert Muhammad Asad:

* Wörtl.: »mittelste Gemeinschaft« - d. h. eine Gemeinschaft, die ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen den Extremen einhält und in ihrer Beurteilung der Natur und der Möglichkeiten des Menschen realistisch ist und sowohl Zügellosigkeit als auch übertriebene Askese ablehnt. Im Einklang mit seinem oft wiederholten Aufruf zur Mäßigung bei jedem Aspekt des Lebens ermahnt der Qur’an zwar die Gläubigen, den physischen und materiellen Seiten ihres Lebens keine übermäßige Bedeutung beizumessen, betont aber gleichzeitig, dass die Antriebe und Wünsche des Menschen, die mit diesem »fleischlichen Leben« verbunden sind, gottgewollt und daher legitim sind. Bei näherer Betrachtung könnte man sagen, dass der Ausdruck »eine Gemeinschaft des Mittelwegs« gleichsam die islamische Haltung hinsichtlich des Problems der menschlichen Existenz als solcher zusammenfasst: eine Ablehnung der Ansicht, dass es einen inhärenten Konflikt zwischen Geist und Fleisch gibt, und eine beherzte Bejahung der natürlichen, gottgewollten Einheit in diesem zweifachen Aspekt des menschlichen Lebens. Diese ausgewogene Haltung, die dem Islam eigentümlich ist, ergibt sich unmittelbar aus dem Begriff der Einheit Gottes und daher der einheitliche Zweckbestimmung, die all Seiner Schöpfung zugrunde liegt.

** D. h.: »dass eure Lebensweise ein Vorbild für alle Menschheit sei, geradeso wie der Gesandte ein Vorbild für euch ist«.

Zuletzt geändert am: 08.04.2013 um 18:02

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