Mohamed Ibrahim

Wolfsburg, Dienstag 23.06.2009

Wer bin ich? Menschenbild im Koran (Leitgedanken und Koranverse für meine Ausführungen!)

Der Mensch braucht „Gott“, um sich erklären zu können. Das „Endliche“ kann sich erst über das „Unendliche“ begreifen und begreiflich machen. Damit das „Diesseitige“ einen Sinn hat und macht, braucht man das „Jenseitige“. Eine wichtige „Prämisse“ für folgende Ausführungen ist daher der „Glaube an Gott“.

1- Statthalter

02:30 [Und als dein Herr zu den Engeln sagte: „Ich bin dabei, auf der Erde einen Statthalter einzusetzen“, da sagten sie: „Willst Du auf ihr etwa jemanden einsetzen, der auf ihr Unheil stiftet und Blut vergießt, wo wir Dich doch lobpreisen und Deiner Heiligkeit lobsingen?“ Er sagte: „Ich weiß, was ihr nicht wisst.“]

* Alles Erschaffene auf der Erde ist für den Menschen erschaffen

02:29 [Er ist es, Der für euch alles, was auf der Erde ist, erschuf.]

* Der Mensch hat Würde

17:70 [Und Wir haben ja die Kinder Adams geehrt. (ihnen Würde verliehen!)]

* Verantwortung der Generationen

10:14 [Hierauf haben Wir euch nach ihnen zu Nachfolgern (auf) der Erde gemacht, um zu schauen, wie ihr handelt.]

* Handeln im Sinne Gottes (Sich Idealen nähern!)

2- Diener bzw. Knecht

51:56 [Und Ich habe die Dschinn und die Menschen nur (dazu) erschaffen, damit sie Mir dienen.]

02:21 [O ihr Menschen! Dient eurem Herrn, Der euch und diejenigen vor euch erschaffen hat, auf dass ihr gottesfürchtig werden möget!]

* Auszeichnung und Zugehörigkeit: 17:01, 19:30

* Allumfassender Gedanke: drei Dimensionen (Gott, Universum, Mitmenschen)

* Gottesdienstliche Handlungen: zu unserem Vorteil (Beweis der Hingabe – Läuterung – Gleichgewicht)

* Die Absicht zählt!

3- Die zwei Veranlagungen des Menschen

90:10 [Haben Wir ihm nicht zwei Augen gemacht, eine Zunge und zwei Lippen und ihn beide Hochebenen geleitet?] (D.h.: den breiten Weg des Guten und denjenigen des Bösen.)

91:07-10 [und (bei) einer (jeden) Seele und Dem, Der sie zurechtgeformt hat und ihr dann ihre Sittenlosigkeit und ihre Gottesfurcht eingegeben hat! Wohl ergehen wird es dem, der sie läutert, und enttäuscht sein wird ja, wer sie verkümmern lässt.]

Kommentar: „Gott hat den Menschen, sowohl was seine Natur wie seine Fähigkeit angeht, aus zwei Bereichen geschaffen – nämlich aus dem Staub der Erde und dem göttlichen Geist. Er besitzt zweierlei gleich starke Neigungen, zum Guten und zum Bösen, der göttlichen Rechtleitung zu folgen oder irrezugehen. Der Mensch vermag in allem, was ihm begegnet, das Gute genau zu erkennen wie das Schlechte, und sich davon abzuwenden oder ihm zuzuwenden. Alle äußeren Einflüsse wie beispielsweise die göttlichen Offenbarungen dienen nur dazu, seine potentiellen Kräfte zu wecken und ihm bei der Wahl des richtigen Weges zu helfen.“

4- Der Mensch ist „verloren“ ohne Glaube

95:04-06 [Wir haben den Menschen ja in schönster Gestaltung erschaffen, hierauf haben Wir ihn zu den Niedrigsten der Niedrigen werden lassen, außer denjenigen, die glauben und rechtschaffene Werke tun; für sie wird es einen Lohn geben, der nicht aufhört.] (Wörtlich: zurückgebracht. Dies ist am offensichtlichsten im moralischen, nicht im körperlichen Sinn zu verstehen.)

103:01-03 [Beim Zeitalter! Der Mensch befindet sich wahrlich in Verlust, außer denjenigen, die glauben und rechtschaffene Werke tun und einander die Wahrheit eindringlich empfehlen und einander die Standhaftigkeit eindringlich empfehlen.]

5- Vielfalt in der Einheit: Menschen sind Geschwister (gemeinsam haben sie ihr Menschsein) jedoch sind sie auch unterschiedlich.

49:13 [O ihr Menschen, Wir haben euch ja von einem männlichen und einem weiblichen Wesen erschaffen, und Wir haben euch zu Völkern und Stämmen gemacht, damit ihr einander kennen lernt.]

04:01 [O ihr Menschen, fürchtet euren Herrn, Der euch aus einem einzigen Wesen schuf, und aus ihm schuf Er seine Gattin und ließ aus beiden viele Männer und Frauen sich ausbreiten.]

30:22 [Und zu Seinen Zeichen gehört die Erschaffung der Himmel und der Erde und (auch) die Verschiedenheit eurer Sprachen und Farben. Darin sind wahrlich Zeichen für die Wissenden.]

05:48 [Und wenn Allah wollte, hätte Er euch wahrlich zu einer einzigen Gemeinschaft gemacht. Aber (es ist so,) damit Er euch in dem, was Er euch gegeben hat, prüfe. So wetteifert nach den guten Dingen! Zu Allah wird euer aller Rückkehr sein, und dann wird Er euch kundtun, worüber ihr uneinig zu sein pflegtet.]

10:99 [Und wenn dein Herr wollte, würden fürwahr alle auf der Erde zusammen gläubig werden. Willst du etwa die Menschen dazu zwingen, gläubig zu werden?]

11:118 [Und wenn dein Herr wollte, hätte Er die Menschen wahrlich zu einer einzigen Gemeinschaft gemacht. Aber sie bleiben doch uneinig, außer denen, derer Sich dein Herr erbarmt hat. Dazu hat Er sie erschaffen.]

6- Mann und Frau

04:124 [Wer aber, sei es Mann oder Frau, etwas an rechtschaffenen Werken tut, und dabei gläubig ist, jene werden in den (Paradies)garten eingehen.]

16:97 [Wer rechtschaffen handelt, sei es Mann oder Frau, und dabei gläubig ist, den werden Wir ganz gewiss ein gutes Leben leben lassen. Und Wir werden ihnen ganz gewiss mit ihrem Lohn das Beste von dem vergelten, was sie taten.]

40:40 [Wer etwas Böses tut, dem wird nur gleichviel vergolten. Wer aber rechtschaffen handelt, ob Mann oder Frau, und dabei gläubig ist, jene werden dann in den (Paradies)garten eingehen, wo sie versorgt werden ohne Abrechnung.]

09:71 [Die gläubigen Männer und Frauen sind einer des anderen Beschützer.]

33:35 [Gewiss, muslimische Männer und muslimische Frauen, gläubige Männer und gläubige Frauen, ergebene Männer und ergebene Frauen, wahrhaftige Männer und wahrhaftige Frauen, standhafte Männer und standhafte Frauen, demütige Männer und demütige Frauen, Almosen gebende Männer und Almosen gebende Frauen, fastende Männer und fastende Frauen, Männer, die ihre Scham hüten und Frauen, die (ihre Scham) hüten, und Allahs viel gedenkende Männer und gedenkende Frauen – für (all) sie hat Allah Vergebung und großartigen Lohn bereitet.]

7- Negative Eigenschaften des Menschen im Koran

04:28 [der Mensch ist (ja) schwach erschaffen.]

14:34 [Gewiss, der Mensch ist wahrlich sehr oft ungerecht und sehr oft undankbar.]

18:54 [der Mensch ist von allen Wesen am streitsüchtigsten.]

43:15 [Der Mensch ist ja offenkundig sehr undankbar.]

70:19 [Gewiss, der Mensch ist als kleinmütig erschaffen.]