Mohamed Ibrahim

Wolfsburg, Freitag 05.10.2007 und Karlsruhe, Freitag 04.02.2005

Thema: Ramadan, mein Lieber, auf Wiedersehen!

Lieber Bruder und Freund, Monat Ramadan,

sehr gefreut haben wir uns über dein Kommen, über deinen Besuch. Genossen haben wir die Zeit, die du bei uns verweilt hast, in Frieden und Freude. Du warst uns ein überaus guter Freund, Nachbar und Helfer. Heute nimmst du Abschied von uns. Die Gewissheit habe ich, dass weder unsere Seelen noch unsere Körper nach deinem Weggang sein werden wie während deiner gesegneten Zeit, so ist das Leben.

Wir nehmen Abschied von Dir, Monat der Barmherzigkeit,

mit Ehrfurcht in den Herzen, Tränen in den Augen und hoch gestreckten Händen zu Allah in Bittgebeten, dass Er uns unsere Anstrengungen annimmt und uns unsere Verfehlungen vergibt.

Bruder und Lieber,

der Friede Gottes möge dich auf deinem Weg begleiten. Dafür, dass du unsere Herzen wieder zum Leben gebracht hast. Dafür, dass du uns im Gebet versammelt hast. Dafür, dass du uns zum Koran geführt hast. Dafür, dass du es uns erleichtert hast, das Gute zu tun. Dafür, dass du es uns erleichtert hast, uns vom Verwerflichen fernzuhalten. Friede, Friede, Friede sei mit dir.

Lieber Bruder,

gehst du heute, so gehen wir alle. Trennst du dich heute von uns, so sagte uns der liebe Prophet: „liebe den, den du willst, die Trennung kommt gewiss.“

Lieber Bruder, Monat des Korans,

kommst du bei deinem Herrn an, so erwähne uns bei Ihm, überbringe Ihm unsere Friedensgrüße, sag Ihm, dass wir Ihn lieben, du bist unser Zeuge. Sag Ihm, dass wir Ihm dafür danken, dass Er dich zu uns geschickt hat und es uns ermöglichte, wieder den Anschluss zu finden und den Weg zu Ihm zu gehen. Erwähne uns bei deinem Herrn und sag Ihm: Deine Diener hoffen auf deine Barmherzigkeit und fürchten deine Strafe.

Bruder und Freund,

besucht hast du uns als Gast, warst dabei sehr großzügig und hast uns viele Geschenke gemacht, Momente des seelischen Friedens und der Gottesnähe. Und wir? Waren wir großzügig dir gegenüber? Haben wir dir deine Rechte gegeben? Sind wir dem Gebot der Gastfreundlichkeit nachgekommen? Vielleicht!!

Wir haben uns bemüht und unser Bestes gegeben. Sollte Nachlässigkeit, sollten Fehler auf unserer Seite sein, so verzeih uns, Verzeihung gehört zu den Tugenden der Rechtschaffenen. Sprich für uns eine Fürbitte bei deinem Herrn. Ich bitte dich sehr darum.

Lieber Bruder, Monat der Vergebung,

sollten wir uns noch mal treffen, so ist dies einer meiner größten Wünsche. Sollte es aber anders sein, so treffen wir uns im Paradies, so Gott will, wenn wir durch das Tor „Arrayyan“, Tor des Fastens, ins Paradies eintreten. Für die Gnade Allahs ist nichts unmöglich.

Mein Bruder, mein Lieber,

ich verspreche dir und gebe dir mein Wort, dir treu zu bleiben. Dass ich das Gute tue, soweit es mir möglich ist. Dass ich mich vom Verwerflichen fernhalte, soweit es mir möglich ist. Dass ich mich für das Gute einsetze und dazu aufrufe, soweit es mir möglich ist. Dass ich vor dem Verwerflichen warne, soweit es mir möglich ist. Froh bin ich darüber, dass ich dich erleben durfte. Dankbar bin ich Gott für seine Nachsicht, seine Großzügigkeit, seine Rechtleitung und seine Unterstützung.

Lieber Bruder,

Tränen in meinen Augen, Trauer in meinem Herzen. Traurig bin ich, sehr traurig, von dir mich verabschieden zu müssen, aber ich sage nur das, womit Gott zufrieden sein wird: „Wir gehören Allah und zu Ihm kehren wir zurück“

Ich vertraue dich Gott an, bei Dem nichts verloren geht. Bis zum nächsten Wiedersehen, in dieser Welt oder in jener Welt.

Dein dich liebender Bruder

Mohamed Ibrahim